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Interview

Was ist grüner Druck?

In einer Branche, die sehr stark von natürlichen Ressourcen abhängig ist, ist es umso wichtiger geworden, sich auf das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen zu konzentrieren. Es gibt mehr als einen Weg, diese Ziele zu erreichen, doch eines ist klar: Die gesamte Wertschöpfungskette muss auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten.

Viele Druckereien legen großen Wert auf Nachhaltigkeit, wie zum Beispiel GreenPrint Osttirol, eine kleine Druckerei in den österreichischen Alpen, die sich seit Jahren für den grünen und nachhaltigen Druck einsetzt. 

Wir haben mit Stefan Ortner gesprochen, dem Inhaber der Druckerei GreenPrint Osttirol mit Sitz in Eined bei Lienz, Österreich. Er erklärt, warum Nachhaltigkeit für ihn kein neumodischer Trend ist und wie aus einem kleinen Unternehmen ein nachhaltiger Vorzeigebetrieb geworden ist. Als gelernter Verkäufer kam er dabei schon früh mit der Druckindustrie in Berührung.
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Heute führt er ein erfolgreiches Unternehmen, das stark auf Kundenservice und Nachhaltigkeit setzt. Ortner sieht sein Unternehmen als Druckmanufaktur, die Produktionen aus einem Druckbogen ermöglicht. Das Team nimmt sich dabei viel Zeit für die Beratung der Kund*innen und fühlt sich wohl in dieser einzigartigen Konstellation. GreenPrint Osttirol bringt fast ausschließlich nachhaltige Produkte auf den Markt und diese Positionierung am Markt wird von den Kunden sehr geschätzt.

1. Wofür steht GreenPrint?

GreenPrint ist für mich der Blick auf das Ganze. Wer Osttirol kennt, weiß, dass wir eine recht ländliche Gegend sind, dass wir vom sanften Tourismus leben, dass wir viel Natur um uns herumhaben. Es war mir ein Anliegen, dass ich diese Natur mit meinen Produkten so wenig wie möglich schädige und beeinflusse. Daher war es mir ein Anliegen, dass ich meinen Druck so grün wie möglich mache. 

2. Haben Sie Ihr Unternehmen im Rahmen von Zertifizierungen für Umweltzeichen verändert?

Im Digitaldruck hatten wir es relativ leicht, da Digitaldrucker meistens schon sehr nachhaltige Geräte sind und die Farben de-inkfähig sind. Beim Umweltzeichens eines der wichtigsten Dinge, dass man die Farbe auch wieder von der Papierfaser herunterbekommt. Deshalb mussten wir nicht so viel verändern. Wir haben Strom aus der Region genommen, wir haben da ein regionales Kraftwerk, das grünen Strom produziert. Die Einsparungen im Betrieb haben wir z.B. durch Umstellung von Wechslerlampen auf LED waren kleine Sachen und ein fortlaufender Prozess. Wir haben voriges Jahr haben wir unsere Fahrzeuge auf Elektro umgestellt. Wir leben diesen Prozess. 

3. Es ist auf alle Fälle ein Prozess. Ein weiterer Aspekt, den Sie angegangen sind, ist CO₂ Neutralität. Sie arbeiten genau wie wir bei Mondi mit ClimatePartner zusammen, um klimaneutralen Druck anzubieten. Ist das ein Angebot, das auch angenommen wird? 

Ja, das wird sogar sehr gut angenommen. Wir haben eine eigene Klientel, die dies schon von sich aus anfragt. Die meisten kombinieren dies zusätzlich mit dem österreichischen Umweltzeichen. Wir machen das für unsere hauseigenen Produkte oder Sponsorings genauso. Das kommt sehr gut an, vor allem, weil damit auch in Ländern etwas gemacht wird, wo es Wirkung zeigen kann, indem wir Projekte unterstützen, die CO₂ Ausstoß verhindern. Das sind meistens Projekte in Drittweltländern, mit denen Minderheiten unterstützt, Mikrofirmen gefördert werden, mit dem Ziel CO₂ einzusparen. Das hilft uns weltweit, weil CO₂ ist nicht an ein Land gebunden. 

4. Genau, wir haben alle nur eine Atmosphäre. Welche Rolle spielen die Materialien, die Sie im grünen Druck verwenden – insbesondere Papier?  

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Papier ist für mich vermutlich der wichtigste Teil am Druck – weil Papier Struktur, Farbe, Geruch und Emotion ist. Papier spielt bei allen Sinnen mit. Es unterstreicht das Endprodukt. Wenn ich das richtige Papier wähle, kann ich Begeisterung erzielen. Wenn ich für den gleichen Auftrag ein anderes Papier wähle, verpufft der ganze Effekt. Deswegen ist Papier für mich eines der wichtigsten Dinge. Ich liebe Papier in allen Formen. 

5. Das freut uns zu hören. Wie ist es mit dem Nachhaltigkeitsaspekt von Papier, worauf legen Sie hier besonders viel Wert? 

Bei der Nachhaltigkeit ist mir neben dem Recyclinganteil die Haptik sehr wichtig. Ein Papier für mich muss Charakter haben. Die Laufeigenschaften in der Druckmaschine sind natürlich auch maßgeblich, aber Haptik und Charakter des Papiers sind ausschlaggebend. Fast alle meiner Papiere kommen von Mondi. Wir sind schon seit langem Liebhaber von Color Copy und seit kurzem auch von Nautilus. Ich habe mit Mondi-Papieren die besten Erfahrungen gemacht und es ist schön zu wissen, dass sie nachhaltig produziert und in Österreich hergestellt werden — genau wie unsere Produkte.

6. Das ist schön zu hören. Wenn es um Zertifizierungen geht, haben Sie da gewisse Minimalstandards? Was fordern Ihre Kunden? 

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Gewisse Gütesiegel wie blauer Engel und FSC™ sind für uns sehr wichtig. Viele Kunden fragen auch danach. Da wir fast alles nach den Regeln des österreichischen Umweltzeichens herstellen, ist es für uns nicht schwierig diese Anforderungen zu erfüllen. Wir haben ausschließlich FSC™ Papiere bei uns im Sortiment. Es verlässt nichts mehr unseren Betrieb, das nicht zertifizierungsfähig wäre. 

7. Ich glaube, es ist noch spezieller im Digitaldruckbereich. Im Offsetdruck sieht man einige Druckereien, die mit ihrem starken Nachhaltigkeitsprofil werben. Im Digitaldruck sehe ich das weniger. Stimmt dieser Eindruck? 

Das ist schon richtig. Wenn wir vom Digitaldruck sprechen, reden wir meistens von großen Volumen auf Rolle gedruckt. In diesem Umfeld ist nachhaltiges Drucken noch nicht so angekommen insbesondere wegen der De-inkfähigkeit. Wir sind eine kleine Bogendruckerei, hier lässt sich das sehr gut vereinbaren. Wir können mühelos Produkte auf den Markt bringen, die die Umwelt nicht belasten. 

8. Ich sehe bei meiner Arbeit, die Herausforderung, zu erklären, was Nachhaltigkeit für ein konkretes Projekt bedeutet, dass es da verschiedene Ansätze gibt, manchmal Kompromisse notwendig sind. Wie gehen Sie mit der Herausforderung um, Ihren Kunden zu erklären, was Nachhaltigkeit eigentlich bedeutet? 

Das sehe ich nicht so schlimm. Wir machen viel durch die geeignete Auswahl an Materialien und Verarbeitungsmöglichkeiten wett. Als Beispiel: die partielle Lackierung wird durch Strukturpapier ersetzt oder mit Lasergravur oder –schnitt in Szene gesetzt. Das sind lauter Dinge, die sich vom allgemeinen abheben. Wenn ich dem Kunden ein gutes Gefühl geben kann, dass er aus der Masse heraussticht und das Ganze auch noch nachhaltig ist, sagt er ja bitte und Dankeschön. Das nächste Mal fragt er meistens selbst nach, ob wir wieder so etwas machen können. Ich habe da wenige Herausforderungen.

9. Der Ausblick in die Zukunft: wir erleben unruhige Zeiten in der Druckbranche, wie sehen Sie sich und Ihr Unternehmen in den nächsten Jahren? 

Ich denke, der Druck wird wieder an Wert gewinnen. Es wird kein Wegwerfprodukt mehr sein. Es wird wieder wertvoll sein, Gedrucktes zu besitzen. Einfache Produkte wie Folder und Flyer werden teilweise durch digitale Kanäle abgelöst. Wer etwas auf sich hält, wird beim Druck bleiben. Papier spricht alle Sinne an und schafft Emotionen und bleibende Erinnerungen. Das ist ein Wert, den Menschen weiterhin zu schätzen wissen. Deshalb sehe ich optimistisch in die Zukunft, denn dies ist genau unsere Schiene.  

10. Es ist ja auch nachhaltiger zu sagen, wir drucken das, was notwendig ist und das so hochwertig, dass es die Menschen auch behalten und nicht im Müll landet. 

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Ganz genau. Es werden alle Sinne angesprochen. Wenn Finger etwas berühren, das nicht wie erwartet funktioniert, nicht gewöhnlich glatt ist, dann ist das ein Bruchteil einer Sekunde, in dem der Kopf runterbremst und sich das auch nochmals anschaut und nicht einfach wegschmeißt. Das sind Werte, die unter die Haut gehen. 

Ein schönes Schlusswort. Vielen Dank für das Gespräch.  

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