Interview
Was ist grüner Druck?
In einer Branche, die sehr stark von natürlichen Ressourcen abhängig ist, ist es umso wichtiger geworden, sich auf das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen zu konzentrieren. Es gibt mehr als einen Weg, diese Ziele zu erreichen, doch eines ist klar: Die gesamte Wertschöpfungskette muss auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten.
Viele Druckereien legen großen Wert auf Nachhaltigkeit, wie zum Beispiel GreenPrint Osttirol, eine kleine Druckerei in den österreichischen Alpen, die sich seit Jahren für den grünen und nachhaltigen Druck einsetzt.
Heute führt er ein erfolgreiches Unternehmen, das stark auf Kundenservice und Nachhaltigkeit setzt. Ortner sieht sein Unternehmen als Druckmanufaktur, die Produktionen aus einem Druckbogen ermöglicht. Das Team nimmt sich dabei viel Zeit für die Beratung der Kund*innen und fühlt sich wohl in dieser einzigartigen Konstellation. GreenPrint Osttirol bringt fast ausschließlich nachhaltige Produkte auf den Markt und diese Positionierung am Markt wird von den Kunden sehr geschätzt.
1. Wofür steht GreenPrint?
2. Haben Sie Ihr Unternehmen im Rahmen von Zertifizierungen für Umweltzeichen verändert?
3. Es ist auf alle Fälle ein Prozess. Ein weiterer Aspekt, den Sie angegangen sind, ist CO₂ Neutralität. Sie arbeiten genau wie wir bei Mondi mit ClimatePartner zusammen, um klimaneutralen Druck anzubieten. Ist das ein Angebot, das auch angenommen wird?
4. Genau, wir haben alle nur eine Atmosphäre. Welche Rolle spielen die Materialien, die Sie im grünen Druck verwenden – insbesondere Papier?
Papier ist für mich vermutlich der wichtigste Teil am Druck – weil Papier Struktur, Farbe, Geruch und Emotion ist. Papier spielt bei allen Sinnen mit. Es unterstreicht das Endprodukt. Wenn ich das richtige Papier wähle, kann ich Begeisterung erzielen. Wenn ich für den gleichen Auftrag ein anderes Papier wähle, verpufft der ganze Effekt. Deswegen ist Papier für mich eines der wichtigsten Dinge. Ich liebe Papier in allen Formen.
5. Das freut uns zu hören. Wie ist es mit dem Nachhaltigkeitsaspekt von Papier, worauf legen Sie hier besonders viel Wert?
6. Das ist schön zu hören. Wenn es um Zertifizierungen geht, haben Sie da gewisse Minimalstandards? Was fordern Ihre Kunden?
Gewisse Gütesiegel wie blauer Engel und FSC™ sind für uns sehr wichtig. Viele Kunden fragen auch danach. Da wir fast alles nach den Regeln des österreichischen Umweltzeichens herstellen, ist es für uns nicht schwierig diese Anforderungen zu erfüllen. Wir haben ausschließlich FSC™ Papiere bei uns im Sortiment. Es verlässt nichts mehr unseren Betrieb, das nicht zertifizierungsfähig wäre.
7. Ich glaube, es ist noch spezieller im Digitaldruckbereich. Im Offsetdruck sieht man einige Druckereien, die mit ihrem starken Nachhaltigkeitsprofil werben. Im Digitaldruck sehe ich das weniger. Stimmt dieser Eindruck?
8. Ich sehe bei meiner Arbeit, die Herausforderung, zu erklären, was Nachhaltigkeit für ein konkretes Projekt bedeutet, dass es da verschiedene Ansätze gibt, manchmal Kompromisse notwendig sind. Wie gehen Sie mit der Herausforderung um, Ihren Kunden zu erklären, was Nachhaltigkeit eigentlich bedeutet?
9. Der Ausblick in die Zukunft: wir erleben unruhige Zeiten in der Druckbranche, wie sehen Sie sich und Ihr Unternehmen in den nächsten Jahren?
10. Es ist ja auch nachhaltiger zu sagen, wir drucken das, was notwendig ist und das so hochwertig, dass es die Menschen auch behalten und nicht im Müll landet.
Ganz genau. Es werden alle Sinne angesprochen. Wenn Finger etwas berühren, das nicht wie erwartet funktioniert, nicht gewöhnlich glatt ist, dann ist das ein Bruchteil einer Sekunde, in dem der Kopf runterbremst und sich das auch nochmals anschaut und nicht einfach wegschmeißt. Das sind Werte, die unter die Haut gehen.