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Interview

Mondi-Interview mit gugler*

Mit dem Cradle to Cradle Certified® Produktstandard hat Gugler eine optimale und innovative Lösung gefunden, um mit Hilfe von wissenschaftlich anerkannten Methoden die Materialgesundheit der gesamten Wertschöpfungskette zu überprüfen und zu optimieren. Eine Lösung, die den Druck zu 100% rückstandsfrei recycelbar macht.

1. Es gibt viele Zertifizierungssysteme für eine nachhaltige Druckproduktion. Warum haben Sie sich für Cradle to Cradle Certified® entschieden?

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Seit mehr als 30 Jahren setzen wir die Benchmark für ökologischen Druck. Ebenso lange arbeiten wir an der ökologischen Optimierung unserer Druckprodukte und waren auch die ersten in der Branche mit österreichischem Umweltzeichen bzw. FSC™-Zertifizierung.


Seit 2009 haben wir uns intensiv mit der chemischen Zusammensetzung unserer Druckprodukte beschäftigt und nach Lösungen gesucht, um unsere vorgelagerte Wertschöpfungskette zu optimieren.

Mit dem Cradle to Cradle Certified® Produktstandard haben wir eine optimale und innovative Lösung gefunden, um Mithilfe von wissenschaftlich anerkannten Methoden die Materialgesundheit der gesamten Wertschöpfungskette zu überprüfen – und gemeinsam mit unseren Lieferanten und deren Sublieferanten zu optimieren.


Kein anderer Standard greift so tiefgreifend in die Rezeptur und kann somit gesunde Druckprodukte sicherstellen.


2011 waren wir dann weltweit die erste Druckerei, die Cradle to Cradle-zertifizierte Druckprodukte angeboten hat. Derzeit sind wir die einzigen in der EU, die Cradle to Cradle-GOLD druckt.

2. Was war Ihre Ambition die C2C-Zertifizierung als erster Drucker in Österreich zu beantragen? Hilft Ihnen dieser Umstand, einen größeren Einfluss auf die Umwelt zu haben?

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Der Cradle to Cradle Certified® Produktstandard bietet branchenübergreifend den weltweit fortschrittlichsten Multi-Stakeholder-Standard für die Entwicklung und Herstellung von gesunden Produkten für die Kreislaufwirtschaft.


In der Kreislaufwirtschaft muss VOR der Produktion der Produkte darüber nachgedacht werden, was nach ihrer Lebensdauer mit den eingesetzten Materialien geschehen soll. Sind Produkte einmal produziert, bleibt das Recycling oder der Sondermüll. In der Kreislaufwirtschaft werden die eingesetzten Materialien so designt, dass sie ihren eigenen Stoffkreisläufen wieder zugeführt werden können – nach dem Motto „Abfall ist Nahrung“. So entsteht weder Müll noch werden unnötig Ressourcen verbraucht.

Bei Druckprodukten werden beim Recyclingprozess Druckfarbe und Füllstoffe vom Papier gelöst. Aus dem Papier wird Zellstoff, aus dem wieder neues Papier gewonnen wird. Bei Cradle to Cradle-Druckprodukten werden die abgelösten Farben zu biologischem Klärschlamm, der die Nahrung für neue Bäume sein kann. Bei herkömmlichen Druckprodukten entstehen in diesem Prozess problematische Reststoffe. ​​​​​​​

3. Wie involviert sind Ihre Lieferanten in Ihre C2C-Zertifizierung?

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In Cradle to Cradle-Druckprodukten dürfen nur Materialien verwendet werden, die gesund sind für Mensch, Tier und Umwelt. Nachdem ein Druckprodukt aus mehreren Komponenten wie Papier, Farbe, Leimen und Lacken besteht, werden sämtliche Inhaltsstoffe bis zum letzten Sublieferanten geprüft und von externen Spezialisten ökotoxikologisch untersucht– und ggf. optimiert, sollten umweltschädliche, krebserregende oder erbgutverändernde Stoffe enthalten sein. ​​​​​​​

Und wenn nur gesunde Stoffe enthalten sind, können auch beim Recycling keine schädlichen Reststoffe übrigbleiben – wie oben beschrieben. Deshalb gilt Cradle to Cradle-Druck als 100% rückstandsfrei recycelbar. Grüner geht’s nicht.


Derzeit verarbeiten wir 40 C2C-zertifizierte Materialien, 18 erhielten Gold, 22 Silber. Darunter ist auch eine C2C-zertifizierte Graupappe - eine Weltneuheit.

4. Welche Herausforderungen sind mit der C2C-Zertifizierung und anderen Umweltzeichen verbunden? ​​​​​​​

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Die C2C-Zertifizierung bescheinigt den derzeit höchsten Ökodruckstandard, den es derzeit am Markt gibt, weil die Zertifizierung sehr aufwändig, aber auch sehr sicher ist. Zwischen den Sublieferanten werden keine Bescheinigungen über die Unschädlichkeit von Stoffen weitergereicht, sondern ihre chemischen Rezepte werden offengelegt und wirklich untersucht. So wissen wir am Ende zu 100%, was in unseren Druckprodukten enthalten ist, und wir wissen auch, dass es zu 100% unschädlich ist. ​​​​​​​

Darüber hinaus bewertet ein Cradle to Cradle-Zertifikat nicht nur die verwendeten Materialien und deren Inhaltsstoffe sowie Kreislauffähigkeit, sondern auch den gesamten Verarbeitungsprozess bis hin zum CSR-Management im Unternehmen.


So hat gugler* z.B. in den Bereichen Materialgesundheit, Kreislauffähigkeit und Wassermanagement Gold erreicht, für die Nutzung erneuerbarer Energien sogar Platin – nicht zuletzt wegen der hauseigenen Photovoltaik-Anlage, dem recycelbaren Cradle to Cradle-inspirierten Plusenergiegebäude und dem klimapositiven Druck. Alles zusammen führte zu einer Gesamtbewertung des Unternehmens in Gold (für die Gesamtbewertung wird immer das in der Einzelbewertung niedrigste erreichte Level herangezogen).​​​​​​​

5. Was ist der Nutzen einer nachhaltigen Produktion für Ihre Kund*innen? Wie merkt ein/e Leser*in, dass er/sie ein nachhaltiges Printprodukt in den Händen hält?

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LeserInnen erkennen ein wirklich durch und durch nachhaltiges Printprodukt am Cradle to Cradle Certified®-Logo auf der Rückseite: eine liegende Acht – dem Unendlichkeitszeichen – bestehend aus einem grünen Kreis für den biologischen Kreislauf, und einem blauen für den technischen. Dieses Logo gibt LeserInnen die Sicherheit, ein Produkt in Händen zu halten, mit dem sie weder ihre eigene Gesundheit gefährden noch der Umwelt Schaden zufügen. Der Faktor Gesundheit und Ökostandards ist besonders bei Kinderbüchern sehr wichtig. Gerade Kinder nehmen ihre Bücher nur zu gerne auch in den Mund…

6. Sind Ihre Kund*innen bereit, für C2C-gedruckte Printprodukte einen Aufpreis zu zahlen?

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Ja sind sie. Erstens weil ein C2C-Druckprodukt bei uns nur rund drei Prozent mehr kostet als herkömmlich Gedrucktes. Und zweitens, weil viele unserer Druckkunden erkannt haben, dass nur verantwortungsvolles Handeln in eine enkeltaugliche Zukunft führen kann. Vor allem Kunden, die Nachhaltigkeitsinhalte drucken lassen wollen, achten darauf, dass diese auch nachhaltig produziert werden. Das ist kongruent und schafft Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Denn immer mehr Konsumenten hinterfragen nicht nur die Produktion von Produkten, sondern das ökologische Verhalten des gesamten Unternehmens – der Erfolgsfaktor der Zukunft. ​​​​​​​

7. Inwiefern hat sich die C2C-Zertifizierung auf die Positionierung Ihres Unternehmens ausgewirkt?

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Die C2C-Zertifizierung hatte auf die Positionierung von gugler* keinen verändernden Einfluss, da wir uns nach der Zertifizierung genauso positioniert haben als vorher. Im Gegenteil: die Zertifizierung hat unserer Positionierung in die Hände gespielt und diese noch verstärkt und verfestigt: gugler* gilt als Pionier in Sachen nachhaltiges, gemeinwohlorientiertes Wirtschaften und wurde mit besagter Vision gegründet, nützlich für Mensch und Natur zu sein statt Schädling. Das konnten wir mit C2C einmal mehr unter Beweis stellen. Und dank dem Zertifikat nicht nur behaupten, sondern vorweisen. ​​​​​​​

Allerdings sei gesagt: Nur mit einem C2C-Zertifikat wird es ein Unternehmen schwer haben, glaubwürdig als ganzheitlich agierendes Unternehmen wahrgenommen zu werden. Den Status des Ökopioniers und Vorreiters hat sich gugler* durch 30 Jahre kontinuierliches Voranschreiten erarbeitet – vor allem aber durch die gelebte Nachhaltigkeit, die dieses Unternehmen täglich in jeder Zelle praktiziert, nicht nur in den Bereichen, die für eine C2C-Zertifizierung relevant sind. ​​​​​​​

8. Was sind die aktuellen Entwicklungen im Print Bereich in Bezug auf Nachhaltigkeit? Welche Entwicklungen sind hier am wichtigsten? Welche Entwicklungen werden in Zukunft den größten Unterschied machen?

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Wir bei Gugler glauben an die CO₂-Steuer für Unternehmen. Denn sie sorgt dafür, dass der Preis nicht nur die eigenen Produktionskosten beinhaltet, sondern ggf. auch die Umweltschäden, die durch die gesamte Produktion verursacht werden. Diese Einpreisung würde einen fairen Wettbewerb zwischen konventionellen und nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen schaffen, aber auch zu einer Lenkungsfunktion auf Konsumentenseite. Umgekehrt würden Leistungen für das Gemeinwohl einen Wert bekommen.

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