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Recycling

Wie wird Recyclingpapier hergestellt?

Recyclingpapier ist ein hervorragender Beitrag zur Kreislaufwirtschaft, und ein bewusster Umgang mit natürlichen Ressourcen ist heute wichtiger denn je. Hinter dem Papierrecyclingprozess steht ein komplexes Netzwerk, das mit der Sammlung des Altpapiers von Endverbrauchern beginnt. Dieses sogenannte Post-Consumer-Altpapier wird gereinigt und im Zuge des Deinkings von der Druckfarbe befreit. Am Ende steht die Produktion von neuem Papier aus dem vermeintlichen Abfall. Lesen Sie hier, wie unser hochwertiges NAUTILUS®-Recyclingpapier entsteht.

Sammlung und Sortierung: Altpapier ist nicht gleich Altpapier

Büropapier hat nur einen sehr kleinen Anteil an der Gesamtmenge des gesammelten Altpapiers. Überwiegend handelt es sich bei Altpapier um ausrangierte Verpackungen, die typischerweise aus (braunem) Kraftpapier bestehen. Das gesammelte Altpapier wird daher zunächst in unterschiedliche Kategorien sortiert, um dann ein entsprechendes Recycling durchzuführen. Für die Papierkategorie ist neben anderen Faktoren die Länge der Papierfasern maßgeblich – mit jedem Recyclingprozess werden sie ein wenig kürzer.

Um ein so hochwertiges Recyclingpapier wie unser NAUTILUS®-Sortiment herstellen zu können, benötigen wir weißes Altpapier, beispielsweise entsorgtes Büropapier. Alte Zeitungen oder Verpackungen sind für die Produktion hochwertiger Papiere zum Einsatz im Büro oder in der Druckerei nicht geeignet. Hygienepapierprodukte und Tragetaschen können dagegen aus Altpapier einer geringeren Qualität angefertigt werden.

Nachdem das Altpapier gesammelt und ordnungsgemäß sortiert wurde, erfolgt der Transport zur nächsten Station. In unserem Fall gelangt das weiße Altpapier in eine Zellstofffabrik, wo es gereinigt und entfärbt wird (Deinking).

Vorbereitende Schritte: Deinking für das Papierrecycling

Das sortierte Altpapier kommt in der Zellstofffabrik von WEPA in Frankreich an. Dort wird es zerkleinert und mit Wasser versetzt, sodass sich eine Faserstoffsuspension bildet. Diese Suspension durchläuft eine Reihe von Filter- und Entfärbungsschritten, damit vor der Wiederverwendung sämtliche Druckfarben aus den Fasern entfernt werden.

Aus dem entfärbten Zellstoff wird neues Papier hergestellt. Das funktioniert gleich wie die Produktion von Papier aus Frischfasern. Die Kurzfassung: In unserer niederösterreichischen Papierfabrik Mondi Neusiedler kommt die Zellstoffmasse in die Papiermaschine. Wasser wird zugesetzt, bevor das Material dann gedehnt, gepresst und getrocknet wird. Man braucht rund 1,4 Tonnen Altpapier für 1 Tonne Recyclingpapier als Endprodukt.

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Beschaffung: Entfärbter Zellstoff von WEPA

Unseren entfärbten Zellstoff (Deinked Pulp oder kurz DIP) beziehen wir unter anderem von WEPA, dem europäischen Marktführer bei Hygienepapieren aus Recyclingfasern. Auch andere Unternehmen wie Mondi produzieren ausgehend vom WEPA-DIP hochwertiges Recyclingpapier wie NAUTILUS®. Das Team bei WEPA verfügt über sehr viel Erfahrung und technisches Know-how – so können wir sicher sein, dass wir für unsere Produktion die höchste Qualität erhalten.

Wir legen großen Wert auf eine Zusammenarbeit mit Zulieferern und Partnern, die unsere Nachhaltigkeitswerte teilen. Auf WEPA trifft das ganz klar zu.

Bei unseren Rohstoffen achten wir hinsichtlich einer Kreislaufwirtschaft auf die bestmögliche ökologische Performance. Die Fasern, die in unseren Produkten zum Einsatz kommen, haben ja schließlich einen entscheidenden Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck. Soweit dies machbar ist, beziehen wir Fasern aus unserer Region. Die meisten Fasern stammen aus Orten, die maximal 300 Kilometer von unseren Produktionsstätten entfernt sind. Unsere Altpapieraufbereitungsanlagen befinden sich hauptsächlich in Frankreich, den Benelux-Ländern und Deutschland.
— Laurent Benault, Betriebsleiter WEPA Greenfield

Neue Herausforderungen am Horizont: Altpapierknappheit

An technischem Fachwissen zum Papierrecycling mangelt es offensichtlich nicht – ein wesentliches Problem ist heutzutage aber die Verfügbarkeit von Altpapier. Statt mit gedruckten Materialien läuft Kommunikation oftmals digital ab, und seit der Pandemie arbeiten viele im Homeoffice. Als Folge fällt weniger bedrucktes Büropapier an. Hochwertiges weißes Altpapier ist knapp geworden.

Frischfaserpapier ist allerdings notwendig, um den Nachhaltigkeitskreislauf in Gang zu halten: Einige Papiersorten, etwa Hygienepapiere, können gar nicht recycelt werden, und bei den anderen Sorten ist die Recyclingfähigkeit auf einige Zyklen begrenzt – denn irgendwann sind die Fasern zu kurz für eine Wiederverwendung.

Das Ziel besteht darin, die Fasern so lange wie möglich im Kreislauf zu halten. Daher ist ein Blick auf die ursprüngliche Papierherstellung wichtig: Welche Chemikalien gelangen ins Papier, und wie gut kann es recycelt oder kompostiert werden?

Das große Ganze: Recycling als ein Element eines nachhaltigen Konzepts

Zu einem nachhaltigen Konzept gehört die Betrachtung des großen Ganzen – Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft nach dem Prinzip der Zirkularität sind nicht voneinander zu trennen. Wir müssen von der Annahme wegkommen, Recyclingpapier sei die einzige nachhaltige Wahl. Stattdessen gilt es, alle Produkte so zu konzipieren, dass sie nach Ende ihres Lebenszyklus sicher in die Umwelt zurückgeführt werden können – ohne Schäden für Mensch und Natur. Damit wird ein echter zirkulärer Ansatz zur Realität.

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Vor diesem Hintergrund entspricht das umfassende Sortiment an ungestrichenen Feinpapieren aus unseren Werken Mondi Neusiedler in Österreich und Mondi SCP in der Slowakei der Zertifizierungsstufe Bronze von Cradle to Cradle Certified®*. Das Produktprogramm Cradle to Cradle Certified® ist der fortschrittlichste globale Standard für sichere, kreislauffähige und verantwortungsbewusst verarbeitete Materialien und Produkte. Die Stufe Bronze des Produktprogramms Cradle to Cradle Certified® zeigt, dass unsere Produkte gemäß externer Verifizierung mit den hohen Standards und strengen Vorgaben dieses Zertifizierungssystems übereinstimmen.

Papierrecycling: das Fazit

Papierrecycling erfolgt mit einem bewährten Verfahren, zu dem Sammlung, Sortierung und Deinking gehören. Durch die Trennung des Altpapiers in verschiedene Sorten können unterschiedliche Papierarten für neue Produkte wiederverwendet werden. So lassen sich die natürlichen Ressourcen bestmöglich nutzen. Zudem wird auf diese Weise erreicht, dass Fasern in Produkte von höchstmöglicher Qualität wiederverwertet werden.

Eine der größten Herausforderungen des Papierrecyclingprozesses ist die Verknappung des Rohstoffs infolge der stetig sinkenden Verfügbarkeit von hochwertigem Altpapier. Da Papier nicht unendlich oft recycelt werden kann, sind Frischfasern unerlässlich für die Aufrechterhaltung des Papierproduktionszyklus.

* Cradle to Cradle Certified® ist eine eingetragene Marke des Cradle to Cradle Products Innovation Institute.

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