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Nachhaltigkeit

Die UmweltDruckerei: Über Nachhaltigkeit und Spezialisierung in der Druckerbranche

Welche Rolle spielen Nachhaltigkeit und Recyclingpapier in der Druckbranche und wie wichtig ist es, dort eine eigene Nische zu finden? Über diese Themen und mehr haben wir mit Dr. Riemer-Schadendorf von der UmweltDruckerei, einer nachhaltigen Onlinedruckerei mit Sitz in Hannover, Deutschland, gesprochen.
 
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Herr Dr. Riemer-Schadendorf, vielen Dank für das Interview. Vielleicht können Sie sich anfangs kurz vorstellen?

Ich bin seit nunmehr über vier Jahren der Leiter für Nachhaltigkeit und Kommunikation bei der UmweltDruckerei.

Ich verantworte neben dem gesamten Spektrum des On- und Offlinemarketings auch den Nachhaltigkeitsbereich. Beide Bereiche sind eng verzahnt, da Nachhaltigkeit nun einmal ein komplexes Thema ist und entsprechend erklärt, respektive für unsere Zielgruppen kommuniziert werden muss.

Der Bereich Nachhaltigkeit umfasst bei der UmweltDruckerei grundsätzlich jeweils Umwelt und Soziales innerhalb und außerhalb der eigenen Wertschöpfungskette.


(Foto: dieUmweltDruckerei)
Was unterscheidet nun also die UmweltDruckerei in diesem Kontext von klassischen Druckereien?
 
Innerhalb der Wertschöpfungskette fokussieren wir uns grundlegend auf die drei Bereiche: Rohstoffe, Energie und CO2.

Konkret produzieren wir aufgrund der Top-Ökobilanz ausschließlich auf 100% Recyclingpapier. Zudem drucken wir mit mineralölfreien Farben. Unsere gesamte Wertschöpfungskette wird mit 100% Ökostrom versorgt. Zudem kompensieren wir unsere CO2-Emissionen über öko-soziale Gold-Standard-Klimaschutzprojekte.

Außerhalb der Wertschöpfungskette engagieren wir uns beispielsweise im Bereich Artenschutz und verleihen Preise für soziokulturelle und nachhaltige Projekte.
 
Welche Prozesse mussten angepasst bzw. umgestellt werden, um Ihr Nachhaltigkeitskonzept implementieren zu können?

Die Frage ist nicht ganz leicht zu beantworten, da unsere Nachhaltigkeitsprozesse nicht standardisiert anhand einer To-Do-Liste abgearbeitet werden können.

Grundsätzlich müssen unsere Kooperationspartner ihre gesamte Produktion auf 100 % Ökostrom umstellen. Wir geben über unseren Shop die ökologischen Recyclingpapiere vor. Mineralölfreie Farbauswahl im Offsetdruck und CO2-Kompensation sind ebenfalls obligatorisch. Das ist schon einiges an Arbeits-, Programmier- und Koordinationsaufwand.
Darüber hinaus kooperieren wir individuell mit verschiedenen PartnerInnen aus den Bereichen des Umwelt-, Tier- und Klimaschutzes, um nachhaltige Projekte zu fördern. Exemplarisch können hier Baumpflanzungen oder Meeresschildkrötenschutz- und Trinkwasserprojekte genannt werden.
 
Gibt es spezifische Zertifizierungen, die Sie dahingehend angestrebt haben?

Förderlich innerhalb der Wertschöpfungskette ist sicherlich eine Zertifizierung mit dem Blauen Engel, um einen ökologischen Druck zu gewährleisten. Alle Nachhaltigkeitsprojekte darüber hinaus haben wir jedoch individuell initiiert.
 
Welche Rolle spielt Recyclingpapier in Ihrem Nachhaltigkeitskonzept?

Recyclingpapier ist einer der Grundpfeiler unserer Nachhaltigkeitsstandards. Wir sind meines Wissens die einzige Druckerei, die ihren KundInnen ausschließlich 100% Recyclingpapier anbietet. Dessen Herstellung spart bis zu 70 % Wasser und 60 % Energie gegenüber Frischfaserpapier. Pro Jahr nutzen wir knapp 950 Tonnen Papier. Aus einem Baum, beispielsweise einer durchschnittlich gewachsenen Fichte, lassen sich etwa 670 kg Papier gewinnen. Wir schützen durch den 100 % Einsatz von Recyclingpapier im Jahr etwa 1.400 Bäume vor der Abholzung. Das entspricht der Fläche eines Waldes von etwa fünf Fußballfeldern.
 
Infobox

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Was ist der BLAUE ENGEL?

Der BLAUE ENGEL ist ein von der Bundesrepublik Deutschland vergebenes Zertifikat, das garantiert, dass Recyclingpapier auch tatsächlich zu 100% aus verarbeitetem Altpapier besteht. Außerdem darf in der Verarbeitung des Recyclingpapiers kein Chlorbleichmittel verwendet werden, auch künstliche Aufheller (OBAs) sind nicht zugelassen.
Wie hat sich das Bild der Kunden in Hinblick auf Recyclingpapier verändert, v.a. in Hinblick auf die Qualität?

Recyclingpapier hat qualitativ einen gewaltigen Sprung gemacht. Die Generation 30+ assoziiert mit Recyclingpapier häufig noch ein gräulich-gelbliches Papier, das wahrlich nicht gerade der Inbegriff für Ästhetik war.
Doch heutzutage würde ich behaupten, können Laien den Unterschied zwischen Frischfaserpapier und Recyclingpapier nicht einmal mehr erkennen.
Selten, aber doch stetig, fragen unsere KundInnen sogar nach, wenn wir ihnen Papiermuster sandten, ob wir nicht ein Papier hätten, was „irgendwie grauer und faseriger ist, da das ja gar nicht nach Recycling aussieht.“ Das verstehen wir hingegen als Kompliment für die hohe Qualität unserer angebotenen Recyclingpapiere.


Für welche Anwendungen, aus Ihrer Sicht, eignet sich NAUTILUS® Recyclingpapier besonders gut, bzw. wann wenden Sie es gerne an?

NAUTILUS® bietet Recyclingpapier in sechs Qualitäten und in zehn Grammaturen von 70 bis 350 g/m2 an, sodass es eine große Bandbreite für unseren Kundenbedarf abdeckt: Vom Flyer über Plakate bis zur Broschüre. Dieses Portfolio bietet unseren KundInnen eine große Auswahl an ökologischen Recyclingpapieren, je nach haptischer und visueller Präferenz.

Sehen Sie, v.a. während der letzten 12 Monate, eine Entwicklung hin zu Recyclingpapier oder auch CO2-neutralen Papieren?

Seit der überraschenden Insolvenz von Arjowiggins Anfang des Jahres 2019 ist der Recyclingpapiermarkt angespannt. Der Bedarf ist nach wie vor hoch, doch das Recyclingpapier ist schlichtweg nicht ausreichend verfügbar. Wir sind die einzige Online-Druckerei, die ausschließlich auf 100% Recyclingpapier setzt und haben entsprechend vorgesorgt, indem unsere Lager gut gefüllt sind. Zudem haben wir uns strategisch umgestellt und kooperieren unter anderem eng mit Mondi. Sie haben schnell auf diese Marktlücke reagiert, indem sie ihr Recyclingpapiersortiment entsprechend erweitert haben. Nunmehr liefert uns der Großhändler IGEPA verlässlich und langfristig hochwertige NAUTILUS®-Recyclingpapiere.

Auch das Thema CO2-Neutralität gewinnt generell im Zuge des Klimawandels immer mehr an Bedeutung. Dazu leisten letztlich die FridaysForFuture-Bewegungen einen maßgeblichen Anteil, deren Ziele wir als EntrepreneursForFuture unterstützen.

Wie sehen Sie generell die Entwicklung des Druckmarktes in Bezug auf Spezialisierung oder Verlegung auf Premiumangebote?

Der Wettbewerb in der Druckbranche wird immer größer. Teils auch durch die rasante Entwicklung der Online-Dienste, die mittelbar mit den Offlinemedien konkurrieren. Die schnellen Innovationszyklen und damit einhergehende Investitionskosten führen dazu, dass viele Druckereien nur durch Größe und Rationalisierung überleben.

Wir sind von diesen Entwicklungen nicht gefeit, aber durch unsere gezielte Spezialisierung auf einen hochwertigen Öko-Online-Druck können wir ein stetig organisches Wachstum verzeichnen.


Denken Sie, dass es nötig sein wird, dass sich Druckereien in Nischen einen Namen machen, um auch in der Zukunft profitabel agieren zu können?

Wie gesagt, sofern andere Druckereien nicht durch Wachstum und Rationalisierung ihr Überleben sichern möchten, bleibt meines Erachtens fast nur die Spezialisierung. Das muss jetzt nicht nur im ökologischen Bereich sein, sondern kann auch in hybride Druckformen münden, die On- und Offline oder 3D-Druck kombinieren – die Möglichkeiten sind mannigfaltig. Spannend finde ich aus ökologischer Perspektive beispielsweise das Potenzial, künftig Solarzellen drucken zu können. Inwiefern solche Entwicklungen massenmarkttauglich sein werden, wird uns die Zukunft zeigen.


Vielen Dank für das inspirierende Gespräch!
Marke

Recyclingpapiere von Mondi

Mondis Vollsortiment an NAUTILUS®-Recyclingpapieren für Druckereien, Verarbeiter und Büros ansehen.